Jericoacoara

Die Reise geht weiter – schon um 8 Uhr geht unser Bus nach Jericoacoara. Das ist ein Nationalpark 6 Stunden entfernt im Norden von Fortaleza, welcher hauptsächlich aus riesigen Sanddünen besteht.
Die Fahrt klappt soweit gut, bis in Jijoca, noch ca. 45 Minuten bis Jericoacoara, plötzlich alle aussteigen. Wirr bleiben kurz verwirrt sitzen, bis uns der Busfahrer auf Portugiesisch signalisiert, das wir gefälligst seinen Bus verlassen sollen.

Vor dem Bus warten mehrere Autos mit auf den Ladeflächen montierten Sitzen, unsere Rucksäcke finden mit einer todsicheren Seilkonstruktion auf dem Dach Platz. Dann geht es los: Mit einer Geschwindigkeit als würden wir verfolgt werden rast der Fahrer übers Kopfsteinpflaster – nur um alle paar 100 Meter vor den Bodenschwellen ruckartig abzubremsen, drüber zu fahren und sofort wieder mit Vollgas zu beschleunigen.
Das Kopfsteinpflaster verwandelt sich zu weißem Sand, durch den wir einer wenig erkennbaren Straße folgen. Zuerst durch Bäume, Sträucher und Gestrüpp, danach durch eine weitläufige Dünenlandschaft, wo es der Wind kombiniert mit dem Sand schwierig machen die Augen offen zu halten.

Irgendwann kommen wir an. Jeri(coacoara) ist ein sehr kleines Dorf und bis jetzt das Touristischste, was wir auf unserer Reise gesehen haben, bestehend aus Hotels, Restaurants und diversen Shops. Der Fahrer setzt uns vor unserer Unterkunft ab.
Als wir unser Zimmer sehen wirkt es, als wären wir im Paradies. Viel Holz, sehr schön eingerichtet, das Bad ist riesig und es wachsen Pflanzen in der Dusche, wir haben einen kleinen Pool, alles ist offen und direkt draußen.

Nachdem wir mit Staunen fertig sind und ausgepackt haben, gehen wir unsere Umgebung erkunden. Hinter dem Haus geht ein Weg direkt über die Düne runter zum Strand. Auf dem Weg nach unten fällt uns der Sand auf, der sich hier feiner und weicher anfühlt – so weich, dass man ihn fast gar nicht an den Füßen spürt. Als würde man auf Wolken laufen.

Es gibt in Jeri ein Event, an dem alle teilnehmen, und das ist der Sonnenuntergang. Zur entsprechenden Uhrzeit pilgern alle zu einer bestimmten Düne, von der man einen wunderschönen Blick auf das Meer und die umliegende Landschaft hat und verabschieden die Sonne für den Tag. Sobald sie verschwunden ist jubeln und klatschen alle gemeinsam, als wäre es das Erlebnis des Jahres, und die Mutigen lassen sich die Düne runter direkt ins Meer rollen.

Anschließend gehen wir Richtung Dorf und holen uns einen Caipirinha an einem der vielen Stände (inklusive einer wirklich großen Menge Cachaça), essen eine Kleinigkeit und fallen todmüde ins Bett.